Literarische Tafelrunde
21.10.2024 19:00 bis 21.10.2024 21:30 (Europe/Berlin)
Blauer Hibiskus ist der erste Roman der feministischen Autorin Chimamanda Ngozi Adichie. Er erschien 2003 im englischen Original mit dem Titel Purple Hibiscus. Das Buch wurde sowohl international als auch in Deutschland ausgezeichnet. Unter anderem stand das Buch auf der Longlist des Booker-Preises.
Das Haus von Kambilis Familie liegt inmitten von Hibiskus, Tempelbäumen und hohen Mauern, die Welt dahinter ist das von politischen Unruhen geprägte Nigeria. Mit sanfter, eindringlicher Stimme erzählt die 15jährige Kambili von dem Jahr, in dem ihr Land im Terror versank, ihre Familie auseinanderfiel und ihre Kindheit zuende ging. (Inhaltsangabe: S. Fischer Verlag)
Chimamanda Ngozi Adichie wuchs im Südosten Nigerias, in der Universitätsstadt Nsukka, auf. Mit 19 verließ sie Nigeria, um in den USA Kommunikations- und Politikwissenschaften zu studieren, nachdem sie kurzzeitig an der Universität von Nigeria ein Medizin- und Pharmaziestudium begonnen hatte. Es folgt Kurse im kreativen Schreiben an der Johns Hopkins Universität, sowie ein Masterabschluss in Afrikanistik an der Yale-Universität. Nach „Blauer Hibiskus“ hat sie weitere Romane sowie Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht.
Die internationale Kritik schreibt unterschiedlich, ich persönlich empfand das Buch als sehr authentische und eindringliche Schilderungen einer in einer zutiefst katholischen Upper-Class-Familie aufwachsenden Jugendlichen mit einem Vater, der Religion und seine Familie in vielfacher Weise missbraucht. Teilweise erschreckend und schwer verdaulich, die Scheinheiligkeit von fanatischen Katholiken offenbarend und das nigerianische Leben inmitten politischer Unruhen schildernd. Neben diesen Themen setzt sich das Buch auch mit dem Thema des Kolonialismus und seinen Folgen auseinander.
Wir sprechen über dieses Buch, es hilft, es vorher gelesen zu haben, dies ist aber keine Pflicht. Zu der Diskussion kann sicherlich jede*r etwas beitragen.